Damit unsere Hospizgäste eine möglichst hohe Lebensqualität beibehalten oder wieder erlangen können, arbeiten wir nach den Grundsätzen der palliativen (d.h. lindernden) Pflege. Ziel ist nicht mehr Heilung oder Stillstand der Erkrankung, sondern die Linderung von Beschwerden, die durch die Erkrankung oder als Folge bisheriger Therapien aufgetreten sind. Die palliative Pflege orientiert sich an den Bedürfnissen der Hospizgäste. Gemeinsam mit den behandelnden Ärzt:innen sorgen unsere Pflegekräfte für weitestgehende Schmerzfreiheit und lindern Beschwerden, wie z. B. Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfungen, Atemnot, Unruhe und Angstzustände. So ist es möglich, dass sich die Hospizgäste wohl fühlen und viel Alltag leben können.
Essen und Trinken gehören für schwerkranke Menschen häufig noch zu dem Wenigen, das Genuss und Lebensqualität vermittelt. Daher bieten wir alle Mahlzeiten vollständig aus eigener Küche an. „So wie zu Hause“ bedeutet für unsere Mitarbeiter:innen in der Hauswirtschaft, dass sie die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Hospizgäste regelmäßig abfragen und daraufhin gezielt einkaufen, jeden Tag frisch kochen und selbst backen. Dabei verwenden sie vorwiegend frische, regionale und vollwertige Nahrungsmittel.
Wenn die Hospizgäste ohne Schmerzen sind, sich wohlfühlen können, Vertrauen und Nähe zu unseren Mitarbeiter:innen empfinden, kann eine Atmosphäre entstehen, in der sie über die Themen sprechen können und möchten, die sie in ihrer Situation besonders beschäftigen. Die Rückschau auf das eigene Leben und dessen Deutung, die Beziehung zu Angehörigen oder religiöse Fragen können solche Themen sein. Auf Wunsch stellen wir auch den Kontakt zu Seelsorger:innen der verschiedenen Konfessionen her, die dann zu Gesprächen, für das Spenden von Sakramenten oder für Rituale zu dem jeweiligen Hospizgast kommen. Die Hospizgäste können auf Wunsch auch von ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter:innen begleitet werden. Diese lesen vor, begleiten bei Spaziergängen, spielen Gesellschaftsspiele, halten Sitzwachen, helfen beim Erfüllen von besonderen Wünschen oder unterstützen bei der Auseinandersetzung mit der Krankheit und dem Sterben.