Abschied und Gedenken

Der Verlust eines Menschen bedeutet immer auch den – zumindest kurzfristigen – Verlust von Struktur und Ordnung im eigenen Leben. Rituale können in dieser schweren Zeit Halt geben. So bieten wir den Angehörigen nach dem Versterben eines Gastes verschiedene Rituale an. Wenn es möglich ist, kann der Verstorbene noch einen ganzen Tag in seinem Zimmer bleiben, damit sich Angehörige, Freund:innen und Hospiz-Mitarbeiter:innen in Ruhe verabschieden können. Je nach Situation bieten wir den Angehörigen eine Verabschiedungsfeier im Zimmer des Hospizgastes an, damit sie am Bett der / des Verstorbenen Abschied nehmen können. Vor dem Zimmer der / des Verstorbenen werden eine Kerze und eine Blume aufgestellt. An einem besonderen Ort im Haus liegt für alle sichtbar ein Buch aus, in dem der Name der / des Verstorbenen mit Geburts- und Sterbedatum eingetragen wird. Daneben stehen eine brennende Kerze und Blumen. Die Kerzen werden erst gelöscht, wenn die / der Verstorbene vom Bestatter abgeholt worden ist.

Wenn Angehörige sich mit ihrer Trauer in der Folgezeit alleine fühlen, stehen auf Wunsch ehrenamtliche Mitarbeiter:innen eine gewisse Zeit für begleitende Gespräche zur Verfügung. Etwa vierteljährlich laden wir die Angehörigen zu einer Gedenkfeier ein. Gemeinsam mit Hospiz-Mitarbeiter:innen wird so die Erinnerung an die in den vergangenen Monaten Verstorbenen lebendig gehalten.